Wunsch und Wirklichkeit…

Wenn man als Arzt nach Kenia geht, dann denkt man an Malaria, Schistosomiasis, Ankylostoma und vieles Andere, aber sicher nicht an Computer.

Die Krankenhausleitung hat entschieden, das Krankenhaus auf ein computerbasiertes Verwaltungssystem umzustellen. Das bringt hier auf dem Land so einige Hürden mit sich.

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Auf Maternity

Der Strom – Computer brauchen nunmal Strom. Auch wenn das weit im Voraus besprochen war, erst eine Woche nachdem das Projekt „Computer“ begonnen hatte, kam ein Techniker um den Generator wieder auf „stand-by“ zu schalten. In der Theorie sollte der Generator immer dann angehen, wenn das öffentliche Netz ausfällt.
Leider hatte vor drei Jahren die Krankenhausleitung entschieden, dass diese „stand-by“ Schaltung zu teuer sei. Damals wurde der Generator so „umgestellt“, dass er jetzt zunächst wieder repariert werden muß. Nach drei Wochen sind die Ersatzteile noch immer nicht eingetroffen.

Dann haben viele unserer Krankenschwestern wortwörtlich zum ersten Mal in ihrem Leben eine Computermaus und Tastatur angefasst – aber das klappt erstaunlich gut. Sowieso zeigen sich die MitarbeiterInnen durchweg geduldig und motiviert, mit der neuen, digitalen Arbeitsweise zurecht zu kommen.

In diesem ganzen Trubel ist dann auch noch vergessen worden, jemanden abzustellen, der die Software verwaltet und die auflaufenden Problemchen löst.

Das ist jetzt in der vierten Woche meine Aufgabe. Fortschritt ist da, aber es bleibt leider noch viel zu tun, bis dass das Programm richtig läuft.
Ich hoffe sehr, dass sich bis Ende des Monats jemand gefunden hat, der diese Aufgabe von mir übernimmt…

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