General Ward

Auf dem General Ward werden im Holy Family Hospital alle nicht- schwangeren Erwachsenen behandelt. Von Malaria und anderen internistischen Problemen über chirurgische Fälle bis hin zu Gynäkologischen Fällen – da bleibt die Arbeit spannend.


Ebola

Nein, in Kenia gibt es bisher keine Ebolafälle. Aber natürlich ist Ebola auch hier ein aktuelles Thema. Ganz besonders, weil auch viele der hier alltäglichen Erkrankungen wie Malaria ganz ähnliche Symptome machen können. Nachdem letzte Woche ein kleiner Junge  bei uns verstorben ist und er zuvor aus Nase und Mund geblutet hatte, war die Aufregung natürlich groß. Der Junge hatte leider schon einige Tage eine Malaria, die auch das Gehirn befallen hatte. Als er dann zu uns verlegt wurde, ging es ihm schon sehr schlecht und da wir leider keine Intensivstation haben, ist er bei uns gestorben. Das Blut aus Mund und Nase kam daher, dass er sich im Rahmen eines Krampfanfalls (häufig bei cerebraler Malaria) auf die Zunge gebissen hatte. Aber wie so oft in Krankenhäusern wurde die Geschichte im Laufe der Zeit immer dramatischer. Zuerst gab es die zusätzliche Information, der Junge stamme aus Uganda (zuletzt 2012 ein Ebola Ausbruch), dann kam das Gerücht auf, er habe auch aus den Ohren geblutet... Grund genug, am Mittwoch eine Fortbildung zu Ebola zu machen. Und, zu meiner Überraschung und dank unserer nordamerikanischen Freunde ist sogar das Holy Family Hospital gut ausgestattet mit Schutzkleidung. Meine Verkleidungs-Vorstellung hat dann sehr zur Erheiterung des Personals beigetragen...

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Cryptococcus neoformans

Cryptococcus neoformans ist ein hefeähnlicher Pilz, von dem man in Deutschland in einem gewöhnlichen Krankenhaus mal am Rande hört, hier in Kenia hat er leider eine große Bedeutung. Die Pilze kommen in natürlicherweise im Vogelkot vor. Gesunden Menschen können die Pilze nur sehr selten etwas anhaben, bei vielen Menschen kann eine durchgemachte Infektion nachgewiesen werden, ohne dass sie krank gewesen wären. Bei HIV und der resultierenden Immunschwäche sieht das leider anders aus. Hier führt "Crypto", wie er in Nangina abgekürzt wird, leider häufig zu einer Hirnhaut- und/oder Hirnentzündung. Diese Infektion führt unbehandelt unweigerlich zum Tod. Letzte Woche haben wir wieder einen jungen Mann aufgenommen, der seit einem Monat über Kopfschmerzen klagte, dann schläfrig und zwischenzeitlich aggressiv wurde und von der Familie schließlich ins nächste Krankenhaus gebracht wurde. Nach einem Tag Therapie im Krankenhaus war der Zustand des Patienten jedoch noch schlechter geworden und der Patient wurde zu uns überwiesen. Glücklicherweise hat unser Möglichkeit, die Infektion mittels eines Antigentests aus dem Blut nachzuweisen. Eine Rückenmarkspunktion, die ich eigentlich machen wollte, war unmöglich, da der Patient wortwörtlich "wie wahnsinnig" um sich schlug. Die Therapie der Crypto Meningitis ist ebenfalls schwierig. Es gibt zwar auch in Nangina ein Medikament (Amphotericin B, liposomales Ampho B ist leider unerschwinglich für uns), aber das hat leider auch starke Nebenwirkungen. Glücklicherweise (oder traurigerweise?) sind die meisten Patienten mit Crypto Meningitis noch jung (Anfang 20 bis Anfang 30) so dass sie die Nebenwirkungen einigermaßen überstehen und sich auch die Nieren wieder erholen. Meine Bücher geben die Sterblichkeit auch mit Therapie mit ca. 20% an - das kann ich leider bestätigen. Aber, für den jungen Mann, den wir letzte Woche aufegenommen haben sieht es gut aus. Ihn werden wir Anfang nächster Woche wieder entlassen können.

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