Im Matatu

Am letzten Wochenende haben wir uns auf den Weg nach Kisumu gemacht. Da wir (noch) kein eigenes Auto haben, sind wir bisher auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.

 

Wie konnte es anders sein, sämtliche Sectios (Kasierschnitte) der letzten Woche fanden am Freitag statt, obwohl wir eigentlich mittags los wollten. Leider waren daher alle großen Busse schon weg, als wir mit dem Motorradtaxi in der nächsten größeren Stadt ankamen.

 

Wir sind daher mit dem Matatu (Toyota Hiace Busse in fragwürdigem bis äußerst fragwürdigem Zustand mit regulär 14 Sitzplätzen) nach Kisumu gereist.

 

Extra für uns wurden die beiden Plätze neben dem Fahrer freigemacht, was ohne Sicherheitsgurte eine fragwürdige Ehre ist. Gott sei Dank war der Tacho kaputt und die Nadel bewegte sich die ganze Fahrt über kein Stück von der Zehner Markierung weg. So wussten wir wenigstens nicht, wie schnell wir wirklich waren.

 

So ein Matatu ist ein ganz besonderes Gefährt. Dank zahlreicher Verkehrskontrollen der Polizei wird im Großen und Ganzen schon darauf geachtet, dass jeder Fahrgast einen Sitzplatz hat. Allenfalls für kürzere Strecken, auf denen aktuell sicher keine Kontrollen stattfinden, muß man noch weiter zusammenrutschen. Die Sitzplatzgarantie erstreckt sich nicht auf den „Conductor“, neben dem Fahrer dem zweiten Mitarbeiter eines Matatus. Er ist der „Schaffner“, sammelt das Geld der Fahrgäste ein und signalisiert durch klopfen an das Dach, wann der Fahrer anhalten soll. Der Conductor steht oft auch während der Fahrt in der offenen Schiebetür und hält sich am Dach fest.
So hält er während der Fahrt und an jeder Haltestelle Ausschau nach neuen Fahrgästen. Auch ist er den Gästen beim verstauen des Gepäcks behilflich. Hühner dürfen, wie Kinder, immer auf den Schoß, Ziegen werden nur ungern und dann im Kofferraum mitgenommen. Was die Gepäckmenge angeht, gibt es keine Grenzen. Der Kofferraum ist in der Regel so überfüllt, das die Heckklappe mittels Seilen und Tauen festgebunden wird und auf dem Dach findet alles von Taschen über Töpfe bis zu Stühlen und Betten platz.

 

Vor fünf Jahren in Uganda sind wir gern und viel Matatu gefahren. Jetzt, mit Frida, werden wir unsere Matatu Reisen auf ein Mindestmaß beschränken – wir waren schon erleichtert, als wir Kisumu wohlbehalten erreichten.

Private Car - ein kleines Taxi. Immerhin saßen wir mit acht Erwachsenen, vier Kindern, dem Fahrer und Gepäck in diesem Wagen...

Private Car – ein kleines Taxi. Immerhin saßen wir mit acht Erwachsenen, vier Kindern, dem Fahrer und Gepäck in diesem Wagen…

 

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