“ …it’s a process… „

Am letzen Freitag kam der Anruf, das unsere Luftftrachtkisten aus Köln in Nairobi gelandet sind, zusammen mit dem Hinweis, dass jeder weitere Tag Unterstellung pro kg 15 USD kosten würde, Motivation genug um am Sonntag die 11h Busreise nach Nairobi anzutreten.

Die Aussicht aus dem Bus - 11 bzw. 13 Stunden lang...

Die Aussicht aus dem Bus – 11 bzw. 13 Stunden lang…

Das Haus des Grauens...

Das Haus des Grauens…

 

 

 

 

 

 

AmFrachtterminal am Flughafen in Nairobi wurde ich dann von einer Traube nach Arbeit suchender „Agents“ umlagert, die mir beim auslösen des Gepäcks behilflich sein wollten.

Nach kurzer Zeit habe ich dann auch eingesehen, dass ein Agent zwingend erforderlich ist, denn „its a process“ – und dieser Prozess beinhaltet, dass man eine ansehnliche Menge Geld an mindestens fünf verschiedenen Schaltern in drei Gebäuden gegen Quittungen und einen Stapel bunter Papiere tauschen und sich zwischendurch in mindestens ebenso vielen Büros unzählige Stempel abholen muss. Am Ende des ersten Tages hatte ich die Kisten kurz gesehen, 30.000 KSH investiert und stand vor der Entscheidung, entweder meinem Agent zu trauen und ihm 15.000 KSH als „something small“ oder „kito kidogo“, also Bestechungsgeld für die Zollbeamten, in die Hand zu drücken und darauf zu vertrauen, das das „something small“ auch wirklich sein Ziel und eventuell sogar den gewünschten Effekt erreicht, oder aber…

Wie heißt es hier so oft auf den Bussen „Have Faith“ – ich bin also kurz vor Büroschluß nochmal zur Bank, habe den Rest meines Kreditkarten-Guthabens abgehoben und meinen zwei Agents in die Hand gedrückt. Immerhin hatten sie versprochen, sich am nächsten Morgen schon um acht wieder mit mir zu treffen…

Das Ergebnis eines Tages Arbeit

Das Ergebnis eines Tages Arbeit

Unsere Luftfracht!

Unsere Luftfracht!

Sie kamen am nächsten Morgen auch tatsächlich wieder, um neun konnten wir uns an die Erledigung der restlichen Formalitäten machen und drei Stunden später waren sämtliche Kisten in einem Kombi verstaut auf dem Weg zum Busterminal. Und, das Bestechungsgeld fand sich sogar auf einer Quittung 🙂
Nach einer weiteren Nacht in Nairobi, einer diesmal 13 stündigen Busreise (dank Verkehrskontrolle, glücklicherweise saß die Tante des verantwortlichen Beamten mit in unserem Bus 😉 und einem kräftigen tropischen Regenguss sind unsere Sachen dann gut bei uns eingetroffen und das Auspacken war ein bisschen wie Weihnachten…

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