Auf der geburtshilflichen Station gibt es ca. 20 Betten. Meistens sind allerdings nur 6-7 davon mit Patientinnen belegt. De facto sind aber mehr Betten belegt, weil manche Patientinnen die entlassen worden sind noch bleiben, bis sie die Krankenhausrechnung bezahlen können. Seit einer Woche streiken jedoch alle staatlich finanzierten Krankenhäuser (das heißt, daß dort ALLE Patienten entlassen worden sind und die Stationen komplett geschlossen sind) und unsere Station ist zum Bersten voll. Die Visite gestaltet sich in der Hinsicht noch schwierig, daß es an der Kommunikation hapert. Ein bisschen Geplänkel auf Kiswahili klappt zwar schon, aber wenn es in Richtung Wochenbettgespräch geht, brauche ich immer eine Schwester oder einen Pfleger zum Übersetzen.
Jede zweite schwangere Patientin hat bei Aufnahme Malaria. Die Therapie derselbigen sieht eine intravenöse Medikamentenverabreichung in 24 Std vor. Dann geht’s mit Tabletten über 3 Tage weiter. Wir wohnen in einem Hoch- Risikogebiet für Malaria und die Schwangeren erhalten im Rahmen ihrer Schwangerenvorsorge drei Mal Malariaprophylaxe und sogar ein Moskitonetz gratis, wenn sie noch keines besitzen. Daneben gibt es auch hier Harnwegs- oder Sexuell übertragene Infektionen, fraglicher Geburtsbeginn oder Blutungen in der Schwangerschaft. Die Zahl der HIV-positiven Patientinnen ist sehr hoch.