Vor einigen Wochen, nachdem ich im Rahmen des „Riesenbabys“ eine Fortbildung zu Schwangerschafts-Diabetes gemacht hatte sprach mich der CEO an, ob ich nicht Interesse an einer Diabetes-Fortbildung hätte.
Gesagt, getan. Gesponsert von einer dänischen Pharma-Firma gibt es seit einigen Jahren eine Initiative, den Insulin-Verbrauch in Afrika zu steigern. Bei der zunehmenden Zahl von Zuckerkranken und der hohen Dunkelziffer, auch abgesehen von den Umsatzzahlen der Pharma-Firma ein begrüßenswertes Vorhaben.
Ich konnte einen Tag in Kisumu verbringen, hatte die Möglichkeit mich mit erfahrenen kenianischen Kollegen auszutauschen und soll jetzt der „Buddy Doctor“ für die Kollegen der anderen christlichen Krankenhäuser aus der Diocese Bungoma werden.
Beginnen wird das Projekt mit einer dreitägigen Fortbildung, die ich für die Kollegen Ende Mai halten soll – ich bin gespannt…
Ein schöner Nebeneffekt des Projektes ist die „Allowance“.
Allowances sind eine kenianische Spezialität. Eigentlich sind es Aufwandsentschädigungen. Nur, dass sie hier in Kenia Allowances oft den Großteil des Gehaltes ausmachen.
Parlamentarier bekommen zum Beispiel eine Aufwandsentschädigung, wenn sie an einer Sitzung teilnehmen – böse Zungen in der Zeitung behaupten ja, das sei ihre eigentliche Aufgabe – oder aber, wenn die Abgeordneten sich zu einer Sitzung in einem der lokalen Luxushotels treffen müssen. Die Entschädigung wird dann dafür gezahlt, dass der Abgeordnete sein Büro verlassen muß…
Wie auch immer, auch ich bin für den einen Tag in Kisumu in den Genuß einer Allowance von KSH 20.000 gekommen. Zusammen mit den weiteren KSH 60.000 für die dreitägige Fortbildung hier in Nangina hätten wir so genügend Geld zusammen um für das Krankenhaus eine HbA1c- Maschine zu kaufen. Damit kann man Langzeit-Blutzuckerwerte ermitteln und eine moderne Diabetesbehandlung ist ohne nicht möglich.
Da ich eh kein Konto in Kenia habe und den Scheck gar nicht hätte einlösen können, habe ich den Scheck gleich auf das Krankenhaus ausstellen lassen. Die Idee mit der Maschine fand das Hospital Mangement Team auch nachvollziehbar – ich bin gespannt, ob wir bald wirklich so eine Maschine haben…