Wenn es Euch interessiert wie wir hier in Kenia so wohnen, findet Ihr hier einige Eindrücke.
Die Geister, die ich rief
Dieses Osterfest wird unser (zunächst) letztes in Kenia sein, weswegen ich auch mal wieder etwas dekorieren wollte. Da fielen mir die Plastikeier in die Hände, deren Bestand sich vor zwei Jahren um 2/3 durch lustige Affen verkleinert hatte. Aber trotzdem wollte ich es etwas österlich vor unseren Fenstern haben und schmückte eines schönes Nachmittages unseren Zitronenbaum, der vor den Fenstern unserer Eßecke steht. Schon am nächsten Morgen konnten wir beim Frühstück das Spektakel bewundern, daß ein Affe nach dem nächsten sein Glück an den bunten Eiern versuchte. Ich bin gespannt, bis wann der Baum leer geräumt sein wird...
Gustav ist tot
Birth-day
Es ist immer was Besonderes und Einzigartiges, wenn man bei einer Geburt dabei sein darf. Im Nangina Holy Family Hospital gibt es etwa 500 - 600 Geburten jährlich und bei fünf festen Pflegern bzw Hebammen im Rotationsplan (die auch noch für die Wöchnerinnenstation und gynäkologischen Patientinnen verantwortlich sind) darf man sich auch nicht mehr wünschen. Doch hab ich mich gefreut, als vor kurzem der Sohn eines Kollegen auf die Welt kam! Seit über zwei Jahren kenne ich nun seine Frau, unsere direkte Nachbarin. Sie hatte glücklicherweise eine unkompliziere Schwangerschaft und dann auch Entbindung. Dem kleinen Jungen geht es gut und er und seine Mutter konnten am nächsten Tag auch schon wieder nach Hause, gegenüber von uns, entlassen werden.
Von Kühlakkus und Computern
Seit Anfang des Jahres haben wir ein neues Ritual mit Frida eingeführt - das freitagabendliche "Kino". Sie darf sich einen Film aussuchen und wir schauen ihn dann gemeinsam auf dem Computer an. Letzten Freitag ist dann nach einer Stunde der Film hängen geblieben, was für eine Enttäuschung! Leider bin ich erst am nächsten Tag auf die Lösung gekommen: Es war zu warm für den Computer.
Beim zweiten Versuch stand der Compi einfach auf zwei Kühlakkus und der Film lief ohne Probleme. Manchmal ist es hier echt warm....
Schuleinkauf
Christine ist jetzt seit drei Wochen bei uns und wir haben für den Wiederbeginn der Schule in Uganda eingekauft. Es ist üblich, daß man neben Heften und Stiften auch Zucker, Seife und Toilettenpapier mit in die Schule bringt. Zumindest für Internatsschüler wie Christine. Sie meinte zum Besipiel, von ihrem Onkel habe sie immer nur 1kg Zucker mit in die Schule bekommen, dass sei nie genug gewesen. Wir haben ihr daher beim Einkaufen freie Hand gelassen und jetzt sind es acht Kilo Zucker geworden.
Wir hatten ihr für den Transport schon einen unserer großen Koffer geschenkt, der wird aber wohl nicht reichen...
"Austauschschülerin Christine"
Meilensteine...
Gustav
Jan ist ein großer Fan von Perlhühnern. Was für ein Glück hatte er, als Anfang des Jahres ein Krankenpfleger auf ihn zu kam und ihm einen Perlhahn anbot! Zum Züchten bräuchte man ja eher das weibliche Geschlecht und der letzte „Wurf“ hätte nur Hähne hervorgebracht. Jan kam nach dem zugesagten Angebot ganz beschwingt aus dem Krankenhaus und am Tag darauf durften wir Gustav in Empfang nehmen. Leider lag die Begeisterung nicht auf beiden Seiten und das Foto ist kurz vor seiner Flucht entstanden... Er wollte wohl zu seinem ehemaligem Heim und wurde unterwegs aufgegriffen. Er wurde uns zwar wieder gebracht, war aber unterwegs von Hunden gejagt worden. Ein Teil eines Flügels fehlte und er hatte am Rücken Bissverletzungen. Ein Fall für den Kochtopf, meinte der Züchter. Aber mit Desinfektionsmittel und ein paar Tagen „Stallruhe“ hat Gustav sich wieder berappelt und verträgt sich nun gut mit seinen beiden Mitbewohnerinnen Bella und Flocke.
Hakuna maji – es gibt kein Wasser
Das leidige Thema, nach wie vor aktuell. Letzte Woche sind wir aus unserem Urlaub in Deutschland wieder nach Nangina zurück gekehrt. Das Leben hier auf dem Land hatte uns wieder voll erwischt: über Weihnachten war kein Wasser gepumpt worden. Unsere Toiletten waren ausgetrocknet und wir erfuhren, daß nicht nur die Pumpe des örtlichen Wasserwerkes kaputt sei (das schon seit mehr als 3 Monaten), sondern seit neuestem auch die vom Krankenhaus...die Krankenhausverwaltung hat deswegen beschlossen, die unterirdischen Wasserreserven nur für die Patienten zu verwenden. Die Mitarbeiter und Bewohner des Compounds müssen sich anderweitig Wasser besorgen. Hinter unserem Haus steht noch ein großer Wassertank, den wir während unserer Abwesenheit abgeschlossen hatten, welcher uns gerade mit dem Regen aus der Regenzeit von November versorgt. Dann haben wir auch seit unserer Ankunft in Kenia 2013 unser Plumpsklo draußen in Betrieb genommen (wir hatten es als Abstellkammer für Hühnerfutter umfunktioniert). Jede/r weiß ja, daß eine Toilettenspülung Unmengen von Wasser braucht...
Hallo Ihr drei Lieben,
habe gerade eure Berichte gelesen und möchte mich daraufhin einfach mal melden.
Schön zu lesen und zu hören (von Jonas), dass es euch recht gut geht. Wir werden dann eure ‚Berichte mit großem Interesse lesen. Ich wünsche euch eine schöne „Adventszeit“. Das Vorweihnachtsfeeling ist für euch in diesem Jahr sicher gänzlich anders und neu.
Alles Gute und liebe Grüße aus Velpe
Haks und Jutta