Die Moelldeggers in Kenia

Es ist immer was Besonderes und Einzigartiges, wenn man bei einer Geburt dabei sein darf. Im Nangina Holy Family Hospital gibt es etwa 500 – 600 Geburten jährlich und bei fünf festen Pflegern bzw Hebammen im Rotationsplan (die auch noch für die Wöchnerinnenstation und gynäkologischen Patientinnen verantwortlich sind) darf man sich auch nicht mehr wünschen.

Doch hab ich mich gefreut, als vor kurzem der Sohn eines Kollegen auf die Welt kam! Seit über zwei Jahren kenne ich nun seine Frau, unsere direkte Nachbarin. Sie hatte glücklicherweise eine unkompliziere Schwangerschaft und dann auch Entbindung. Dem kleinen Jungen geht es gut und er und seine Mutter konnten am nächsten Tag auch schon wieder nach Hause, gegenüber von uns, entlassen werden.

Seit Anfang des Jahres haben wir ein neues Ritual mit Frida eingeführt – das freitagabendliche „Kino“. Sie darf sich einen Film aussuchen und wir schauen ihn dann gemeinsam auf dem Computer an.

Letzten Freitag ist dann nach einer Stunde der Film hängen geblieben, was für eine Enttäuschung!
Leider bin ich erst am nächsten Tag auf die Lösung gekommen: Es war zu warm für den Computer.

Kühlakkus für den Computer

Beim zweiten Versuch stand der Compi einfach auf zwei Kühlakkus und der Film lief ohne Probleme.

Manchmal ist es hier echt warm….

Christine ist jetzt seit drei Wochen bei uns und wir haben für den Wiederbeginn der Schule in Uganda eingekauft.

Es ist üblich, daß man neben Heften und Stiften auch Zucker, Seife und Toilettenpapier mit in die Schule bringt. Zumindest für Internatsschüler wie Christine.

Sie meinte zum Besipiel, von ihrem Onkel habe sie immer nur 1kg Zucker mit in die Schule bekommen, dass sei nie genug gewesen. Wir haben ihr daher beim Einkaufen freie Hand gelassen und jetzt sind es acht Kilo Zucker geworden.

Schuleinkauf

Wir hatten ihr für den Transport schon einen unserer großen Koffer geschenkt, der wird aber wohl nicht reichen…

Christine und Jonna verstehen sich sehr gut

Seit knapp zwei Wochen lebt Christine bei uns. Sie ist das 19-jährige Schulmädel aus Uganda, die wir seit 2008 unterstützen (siehe Blogeintrag vom 11.12.2014).

Landesweit sind in Uganda die Schulferien bis Ende Februar verlängert worden, weil am 18.2.2016 Präsidentschaftswahlen in Uganda statt finden werden. Die großen Ferien sowohl in Kenia als auch in Uganda gehe eigentlich von November bis Januar – dann beginnt das neue Schuljahr. Der Präsident hat die Ferien aber kurzerhand um ca. 6 Wochen verlängert.

Yoweri Museveni ist tatsächlich schon seit 30 Jahren am Drücker, möchte  aber gerne noch einen weiteren Term regieren. Doch er hat diesmal hartnäckige Opponenten und die Lage ist schon im Vorfeld sehr angespannt.

Jonna ist im wunderbaren „Ausräum-Alter“. Das Fach in der Küche mit unserem ganzen Plastikgedöns ist wie für sie geschaffen und ist auch schnell wieder eingeräumt 🙂

Jan ist ein großer Fan von Perlhühnern. Was für ein Glück hatte er, als Anfang des Jahres ein Krankenpfleger auf ihn zu kam und ihm einen Perlhahn anbot! Zum Züchten bräuchte man ja eher das weibliche Geschlecht und der letzte „Wurf“ hätte nur Hähne hervorgebracht. Jan kam nach dem zugesagten Angebot ganz beschwingt aus dem Krankenhaus und am Tag darauf durften wir Gustav in Empfang nehmen.

Leider lag die Begeisterung nicht auf beiden Seiten und das Foto ist kurz vor seiner Flucht entstanden… Er wollte wohl zu seinem ehemaligem Heim und wurde unterwegs aufgegriffen. Er wurde uns zwar wieder gebracht, war aber unterwegs von Hunden gejagt worden. Ein Teil eines Flügels fehlte und er hatte am Rücken Bissverletzungen. Ein Fall für den Kochtopf, meinte der Züchter. Aber mit Desinfektionsmittel und ein paar Tagen „Stallruhe“ hat Gustav sich wieder berappelt und verträgt sich nun gut mit seinen beiden Mitbewohnerinnen Bella und Flocke.